Bezüglich der Berufswahl gibt es keine grundsätzlichen Einschränkungen für HMSN-Betroffene.
Welchen Beruf man ausüben kann, hängt natürlich hauptsächlich damit zusammen, wie schwer man betroffen ist.
Jemand, der kaum bis leicht betroffen ist, vielleicht auch gar nichts davon weiß, kann und wird bei der Berufswahl die Krankheit kaum berücksichtigen.
ist jemand früh sehr schwer betroffen, sieht dies natürlich anders aus, alleine aufgrund vorhandener Einschränkungen werden dann viele Berufe nicht möglich sein oder nur unter sehr schweren Bedingungen erreichbar sein.
Viele Betroffene fallen weder in die eine noch in die andere Kategorie, bei ihnen ist der Verlauf eher so, dass sich in der späten Kindheit/frühen Jugend erste Symptome zeigen, die sich dann langsam über die Jahre verschlechtern. Wie schlimm insgesamt die Krankheit letzten Endes verlaufen wird, kann man nicht vorhersagen, d.h. man kann bzgl. der Berufswahl wenig Tipps geben.
Ob man die Krankheit bei der Berufswahl berücksichtig, ist sicherlich Ansichtssache. Natürlich ist ein Beruf, bei dem man körperlich nicht schwer arbeiten muss, die bessere Wahl bei einer Erkrankung wie der HMSN. Ob man allerdings in so einem Beruf auch glücklich wird, ist die andere Seite. Das hängt wiederum von den Interessen und Neigungen des Einzelnen ab. Berücksichtigt man die Interessen und Neigungen nicht, sondern wählt den Beruf aus Vernunftgründen, so kann dies auch negative Auswirkungen auf die Dauer des Berufslebens haben. Denn Dinge zu machen, die einem keinen Spaß machen, kann auf Dauer auch zu Krankheiten führen.
Hört man sich unter HMSN-Betroffenen um, so ist die Varianz der gewählten Berufe sehr groß. Sie reicht von Bürojobs, über Verkaufsjobs bis hin zu Berufen im Kfz-Bereich, im Pflegebereich oder sogar im Baugewerbe (die Aufzählung zeigt nur Beispiele, ist aber nicht abschließend).
Mit HMSN kann es, insbesondere wenn ein Schwerbehindertenausweis vorliegt, schwer werden, im gewünschten Beruf einen Arbeitsplatz zu finden. Manch ein Bewerber scheitert an der Behinderung, obwohl eigentlich bei gleicher Eignung Schwerbehinderte bevorzugt werden sollen.
Der öffentliche Dienst wird gerne als besonders Behindertenfreundlich genannt, hier liegt aber seit Jahren das Problem, das bei diesen Arbeitgebern oft Einstellungsstopps verhängt werden, z.B. weil die finanzielle Lage der Kommune schlecht ist.
Steht man vor dem Problem, eine Stelle suchen zu müssen, so sollte man sich auf alle Fälle an die Agentur für Arbeit wenden, wenn man eine Schwerbehinderung hat. Der Agentur für Arbeit stehen im Rahmen der Reha Abteilung einige Möglichkeiten zur Verfügung, potentielle Arbeitgeber mit finanzieller Hilfe bei der Einstellung Schwerbehinderter zu unterstützen (dies gilt auch, wenn man sich selber einen Arbeitgeber sucht). Darüber hinaus gibt es auch noch weitere Förderprogramme zur Einstellung schwerbehinderter Arbeitnehmer.