Auf den folgenden Seiten werden verschiedene (Unter-)Typen der HMSN beschrieben. Die Beschreibung ist jedoch nicht umfassend und das hat den folgenden Grund:
In den letzten Jahren hat die Forschung im Bereich der HMSN sehr viele Fortschritte gemacht. So hatte man bis 2012 gut 40 verschiedene Gendefekte gefunden, die eine HMSN auslösen können. Mittlerweile (Stand: 2017) ist die Zahl der bekannten Gendefekte, die eine HMSN auslösen können, auf ca. 80 gestiegen.
Obwohl man so viele Gendefekte kennt, sind noch nicht alle in Untertypen der HMSN katalogisiert. Ob es irgendwann mal überhaupt so viele verschiedene HMSN-Typen geben wird, ist momentan auch noch nicht bekannt.
Die Beschreibungen der unterschiedlichen HMSN-Typen umfassen sowohl die häufigen Typen (Typ 1a, 1b, 2a, X) sowie einige seltenere Typen.
Vorab wird noch einmal darauf hingewiesen, dass die HMSN in zwei Kategorien eingeteilt wird:
Die erste Kategorie ist die demyelisierende bzw. hypertrophe Form, bei der die Myelinschicht zugrunde geht und Nervenimpulse vom Gehirn zu den Muskeln nur verlangsamt ankommen. Hierbei sind auch die Nervenfasern betroffen, was zur Folge hat, dass nicht alle Nervenimpulse in den jeweiligen Muskeln ankommen.
Die zweite Kategorie ist die axonale bzw. neuronale Form der HMSN. Sie ist durch das Absterben der Nervenfasern gekennzeichnet. Die restlichen, überlebenden Nerven versuchen zwar, die Aufgaben der abgestorbenen Nervenfasern zu übernehmen, jedoch gelangen nicht alle Impulse in die Muskeln und so wird auch bei dieser Form die Muskelatrophie ausgelöst.
Die demyelisierende Form betrifft die HMSN 1 und 4, sowie deren Untertypen, die axonale Form findet man bei HMSN Typ 2 und deren Untertypen.
Daneben gibt es noch weitere HMSN-Typen, bei denen es sich um Variationen dieser beiden Kategorien handelt.